Kampfschild „kliau“
Objekt | Schild „kliau“ |
Kultur | Borneo, Dayak |
Zeit | 19. Jahrhundert |
Maße | H: 122 cm, B: 33,50 cm |
Material | Holz (jelutong), Rattanbänder, Pigmente |
Das Schild ist aus einem Stück Holz geschnitzt und mit Rattanbändern verstärkt. Der Griff auf der Rückseite ist aus dem Holzstück geschnitzt und nicht angesetzt.
Die Motive sind beidseitig auf das Schild mit Schablonen aufgetragen. Bei schwarzem Pigment handelt es sich um gebrannte unreife Kokosnussschalen und bei rotem Pigment um Drachenblut, welches in Kokosnussöl angerieben wurde.
Die abgebildeten Schilddämonen sind als Schutzgeister für die Waffenträger gedacht, aber auch zur Furchteinflößung des Gegners. Bei wichtigen Zeremonien wurden sie auch zur Schau gestellt. Meist stellen die Motive eines oder mehrere anthropomorphe Gesichter mit langen Reißzähnen, umrankt von stilisierten aso-Motiven dar. Die Schilde der Kenyah und der Kayan sind sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Innenseite bemalt. Die Darstellung der Außenseite soll den Gegner abschrecken, die der Innenseite den Träger beschützen.
Vermutlich haben die Dayak die Motive bei Dämonenschildern der Chinesen gesehen und nachgeahmt, da sich Chinesen in großer Vielzahl als Einwanderer auf Borneo befanden. Dämonenfratzen sind in China, Japan, Indien und im ostindischen Archipel häufig anzutreffen.
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