Dolch „si euli“
Der Dolch mit einer geraden Klinge wird vom Träger diagonal mittig in den Gürtel gesteckt. Die hölzerne, mit geflochtenen Rattanbändern umwickelte Scheide ist am Scheidenmundstück mit zwei gegenüberliegenden Echsen verziert. Diese Wesen haben einen Echsenkörper und das Gesicht eines Affen – ein Motiv, welches sich auch auf Objekten der Batak (indigenes Volk auf Sumatra) wiederfinden lässt. An die Scheide ist ein gebogenes Messingendstück angesetzt, der Griff, welcher auch aus Messing gegossen ist, trägt als „Kappe“ ein gerilltes Elfenbeinstück.
Schwerter der traditionellen Art gehören teilweise bis heute zur formellen Tracht jeden niasischen Mannes. Manchmal werden die Schwerter balato auch gari (in engeren Sinne ein anderer niasischer Schwerttyp) oder gari telegu genannt. Andere Bezeichnungen, die in der Literatur auftauchen, sind si oli warasi, wobei si oli oder si euli meist auf einen anderen Klingentyp angewendet wird, nämlich ein Messer mit gleichfalls keris-artigen Merkmalen an Griff und Scheide, das in der späten ostjavanischen Periode im 14. und 15. Jahrhundert in Anlehnung an Vorbilder aus Java, Padang und Aceh entstanden sein dürfte.
Objekt | Dolch, „si euli“ |
Kultur | Nord Nias |
Zeit | Um 1900 |
Maße | Länge: 55 cm |
Material | Stahl, Holz, Messing, Elfenbein |