Haumesser „bolo“
Dieses Haumesser ist ein bolo mit einer offenen Scheide. Die offene Scheide besteht aus einem Brettchen, bei dem der Umriss der Klinge ausgehöhlt wurde. Über die Klinge verläuft ein Holzsteg mit Rattanverschnürung, der den Halt in der Scheide gewährleistet. Die längere Rattanschnur dient zur Befestigung am Gürtel, wobei hier ein seltenes Endstück angebracht ist, ein kleiner geschnitzter Holzkopf.
Die wichtigste Handklinge einiger Igorotenstämme ist das bolo, bisweilen auch pika genannt. Bolo ist in den Philippinen ein Sammelname für vielgestaltige lange Messer, Hauer und Kurzschwerter, entsprechend dem parang oder klewang in Indonesien. Bei den Igorot dienen bolo als universelle Arbeits- und Kampfmesser. Der spanische Ausdruck hat sich dabei als Begriff durchgesetzt, daneben werden aber auch noch in den einzelnen Igorot-Sprachen andere Ausdrücke verwandt, z. B. hanggab bei den Ifugao.
Was den Gebrauch des bolo angeht, verläuft eine Grenze durch die Igorot-Region. Es gibt Stämme, die das bolo als Universalwerkzeug und Waffe brauchen, und solche, die hierfür die Kopfaxt nehmen und solche, die sowohl bolo als auch die Kopfaxt einsetzen. Zu den Stämmen, die das bolo benutzen, zählen Ifugao, Bontok, Ilongot, Kalinga. Die Ausführung des bolo der Igorot kann ein- oder zweischneidig sein, aber allen gemein ist eine relativ schwere, vorderlastige Klinge mit guter Eignung zum Hieb. Alle bolo sind universell einsetzbare Werkzeuge.
Objekt | Haumesser „bolo“ |
Kultur | Philippinen, Ifugao, Bontoc |
Zeit | 19. Jahrhundert |
Maße | Länge gesamt: 47 cm |
Material | Stahl, Holz, Rattan |