Oberarmreif „tangkil“

Dieser Oberarmreif, genannt „tangkil“ , ist aus zwei Eberzähnen gefertigt und mit einem Rattanband zusammengehalten. Eine kleine hockende Figur schmückt das Objekt. Auf dem Kopf können sich auch Haare befinden, in diesem Beispiel waren keine vorhanden.

Oberarmreifen sind im ganzen südostasiatischen Archipel häufiger Schmuck für Männer und Frauen. An vielen Statuen sind sie auch als wichtiger Teil des Ornats der dargestellten Persönlichkeit darstellerisch betont. Typologisch einmalig sind jedoch die Armreifen der Krieger der Igorot. Sie bestehen aus zwei Eberhauern, die mit Rattangeflecht, Stoff oder Kordeln zu einem Armreifen zusammengebunden werden und bei den Bontok tangkil, tongkil, abkil oder tangka, bei den Ifugao baningal, bei den Kalinga tukar und bei den Gaddang und Ilongot tangkil genannt werden. Es gibt dabei sowohl einfache Reifen als auch solche, bei denen eine Figur, Haarstränge oder umwickelte Holzstäbe aus der Grundform des Reifens herausragen. Bei den tangkil der Bontok ist es eine geschnitzte Ahnenfigur. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Figur auch als bulul bezeichnet, obwohl sie keine Wächterfigur im engeren Sinne ist. Bei den Gaddang besteht sie in einem Holzstab, der mit Garn in einem bestimmten Muster überzogen ist, bei den Eberzahnreifen tukar der Kalinga ist entweder direkt ein Büschel von Haaren eines Kopfjagdopfers angebracht, oder er trägt eine angebrachte Textilrolle oder eine Scheide aus zwei ausgehöhlten Bambushälften, aus welcher Menschenhaare hängen. Tangkil-Figuren werden von Ifugao- und Ilongot-Kriegern bei Kriegszügen und bei den Tänzen im Anschluss an den erfolgten Kriegszug als Amulett am Oberarm getragen. Sie bedeuten, dass dem Krieger bei der riskanten Unternehmung seine Ahnen beistehen bzw. diese präsent sind. Man kann nach unserer Lesart die hipag als Antennen für die ätherische Sphäre bezeichnen. Die Figuren werden zyklisch mit Hühnerblut und anderen Substanzen ernährt.