Ohrringe „hisang“
Die oberen Ohrringe werden von Frauen und Männern getragen und sind aus massivem Messing gegossen. Sie dienen als Gewicht und vergrößern die Ohrlöcher häufig bis zu den Schultern.
Für einige Dayak galt traditionell als schönste Frau im Dorf, wer die längsten Ohrläppchen hatte. Noch heute sieht man ältere Frauen mit Tätowierungen und schweren Ohrringen aus Silber oder Messing, die die Ohrläppchen bis auf die Schultern ziehen. Sie symbolisieren Kraft und verleihen hohes Ansehen. Die Form und die Anzahl der Schmuckstücke thematisieren bei den Dayak Wohlstand, und somit auch den sozialen Rang innerhalb eines Stammes.
Die in Form von Menschen gegossenen Ohrringe, werden mit der Spirale in das geweitete Ohrloch eingehängt und symbolisieren den Bezug zu den Ahnen. Das mythische aso Motiv, welches den Ohrring unten verziert, taucht an vielen Kunstobjekten der Kenya-Kayan Völker auf.
Messingohrringe und spezielle Perlen werden als wertvoller „Schatz“ im Haus der Dayak verwahrt. Im Allgemeinen werden Metallarbeiten sehr hochpreisig bei den Inland-Dayak gehandelt. Ohrringe sind die einzigen Metallobjekte aus Messing, die lokal hergestellt werden.
Objekt | Ohrringe „hisang“ |
Kultur | Kenyah/Kayan Dayak, Borneo |
Zeit | 20. Jahrhundert |
Maße | Kugeln, H: 7,2 cm, Gewicht, ein Ohrring: 212 g |
Material | Messing, massiv gegossen |