Weste
Objekt | Weste |
Kultur | Yami (Orchideeninsel) |
Zeit | 19. Jahrhundert |
Maße | H: 51 cm B: 38 cm |
Material | Rattan, Fischhaut, Orchideenstängel (?), Bambus |
Die Weste ist aus einem Gerüst aus Rattanfasern und Bambus geflochten mit darauf liegenden getrockneten Fischhautstücken, welche im Steppstich auf dem Untergrund festgenäht sind. Als Randeinfassung könnten die Fasern von Orchideenstängeln verwendet worden sein, was einen eindeutigen Bezug zur Herkunft des Objektes (Orchideeninsel) darstellt. Im Hüftbereich verschließt ein durch zwei Ösen gestecktes Holzstück die Weste.
Der Helm welcher als Vergleichsbeispiel dient, gehört ursprünglich nicht zur Weste. Er ist aus Rattan geflochten und stammt vermutlich auch von der Orchideeninsel.
Diese Kriegsweste stammt vom Volk der Yami, die auf der Orchideeninsel Lan Yu beheimatet sind und keine Kopfjagd betrieben. Die Vulkan-Insel befindet sich 60 Kilometer südöstlich vor Taiwan und hat eine Größe von 45 Quadratkilometern. Die Yami auch als Tao bekannt, leben vom Fischfang und bauen Boote als Erweiterung ihrer selbst und als Mittel ihren spirituellen Glauben zu ehren. Die Yami tragen diese Westen auf See um sich vor böswilligen Geistern (Anito) zu schützen, außerdem verlassen sie ihr Haus aus Angst vor den bösen Geistern nicht ohne einen Speer und ein Schwert. Die starre und trockene Fischhaut ist stark genug, um im Kampf eine Speerspitze abzuwehren.
Yami Volk der Orchideeninsel
http://hdl.handle.net/10385/sf2686281