Hüftgürtel mit „dao“
Aufgrund der Ritzzeichnungen in der Hüftgürtelhalterung kann der Gürtel den unten genannten Naga-Gruppen zugeordnet werden.
Vom Norden Assams bis in den Süden Burmas und Siams ist das dao ein weit verbreitetes Allzweckwerkzeug, das von der Rasur und dem Haarschnitt bis zum Fällen von Bäumen und dem Verarbeiten von Holz aller Arten und Stärken verwendet wird. Oft ist es neben kleinen Messern das einzige verfügbare Werkzeug. Der Schliff ist stets einseitig gehalten, was der Schneidfähigkeit bei richtigem Gebrauch, nämlich schräggeführte Hiebe von 15 – 40°, gemessen am Schnittgut, entgegenkommt. Das dao wird an starken Rattan- oder Rindenfaser-Gurten im Rücken über dem Gesäß getragen; als Scheide dient ein kastenförmiges Holzelement. Der Griff, der recht lang sein kann, ist am Ende oft mit rot gefärbten Menschen- oder Tierhaaren versehen und ragt in den Bereich der Schulterblätter hinein oder sogar darüber hinaus. Die Scheiden können geschlossen oder auf der vom Träger wegweisenden Seite offen sein.
Die Kaurischnecke diente für die Verzierung an diesem Hüftgürtel, die dem Träger Ansehen und Wohlstand verleiht. Sie ist u.a. eine historische Form von Primitivgeld, die in Afrika, Ost- und Südasien und der Südsee als vormünzliches Zahlungsmittel weit verbreitet war, in Südasien endete die Verwendung jedoch im 19. Jahrhundert.
Wegen der Ähnlichkeit mit dem weiblichen Geschlechtsteil wird der Kaurischnecke große Bedeutung als Fruchtbarkeitssymbol zugesprochen. In Japan und Indien wird die Kaurischnecke teilweise immer noch als Talisman von der Entbindenden in der Hand gehalten.
Objekt | Hüftgürtel mit „dao“ |
Kultur | Naga, obere Konyak, Khiamniungan, Yimchungrü, Chang |
Zeit | 19. Jahrhundert |
Maße | Länge dao: 67cm, Hüftgürtel Höhe: 11 cm, Umfang: 72 cm |
Material | Stahl, Holz, Ziegenhaar, Kaurischnecke, Textilien, Rattan, Lack |